Die richtige Pflege des Equipments ist ausschlaggebend für die Langlebigkeit des Materials. Generell sollte die Pflege individuell an das Klima, die Häufigkeit der Benutzung, die Jahreszeit und den Aufbewahrungsort deines Reitsportequipments angepasst werden. Das A und O der Lederpflege ist bereits die Lagerung. Lager dein Equipment am besten bei einer Temperatur von 15 bis 18 Grad Celsius. Da dies nur in den wenigsten Sattelkammern gewährleistet werden kann, lagre dein Zubehör einfach in einem trockenen Raum, fern von Wärmequellen und Sonneneinstrahlung. Im Sommer sollte Leder öfter gepflegt werden, um das Naturprodukt nach der Einwirkung des Sonnenlichts und den hohen Temperaturen zu unterstützen. Nach einem starken Schwitzen im Training oder auf dem Turnier oder nach einem Kontakt zu Wasser, sollte das Leder ordentlich durchtrocknen können da dies sonst Gefahr läuft zu schimmeln.
Nach einem verschwitzen Training solltest du zumindest den Sattel mit einem feuchten Tuch reinigen, da Schweiß das Leder angreift und die Haltbarkeit negativ beeinflusst. Reinige deinen Sattel auf keinen Fall mit Produkten, welche Lösungsmittel enthalten, da diese das Aussehen und die Integrität der Struktur beeinflussen können. Am besten verwendest du für den groben Schmutz ein trockenes oder leicht feuchtes Tuch und bei Bedarf etwas Sattelseife. Verschmutzungen sollten vor der Pflege rückstandslos entfernt werden. Vermeide einen längeren Kontakt mit Wasser und lasse dein Equipment vor der weiteren Behandlung erst ordentlich durchtrocknen.
Nach der Reinigung folgt die Pflege, um dem Leder Feuchtigkeit und Geschmeidigkeit zurückzugeben. Hierfür eignen sich die klassischen Pflegemittel wie Lederöl, Lederfett, Lederbalsam oder Lederserum. Welches du davon nutzt hängt auch von den persönlichen Präferenzen ab. Manche reinigen lieber mit einem flüssigen Öl und manche Reiter polieren den Sattel gern mit einem Lederfett auf Hochglanz. Lederpflege sollte stehts nach dem Motto: „Viel hilft nicht viel“, dünn aber dafür regelmäßig aufgetragen werden. Lederöl sollte in aller Ruhe einziehen können, da dies tief in die Poren eindringt und tiefenwirksam pflegt. Lederfett hingegen sollte man sanft in die Oberfläche einmassieren und ein paar Stunden einwirken lassen. Unsere Sattler empfehlen das Equipment abends nach dem Reiten zu pflegen und dies über Nacht einwirken zu lassen. Den Rest, den das Leder nicht mehr aufnehmen kann, sollte man einfach mit einem weichen Baumwolltuch abtragen. Die Gurtstrupfen des Sattels sollten nicht so oft mit Balsam oder Lederöl behandelt werden, da hier eine übermäßige Dehnung nachteilig ist. Denke daran, dass ein Sattel auch eine Unterseite hat. Auch diese sollte regelmäßig gereinigt und gepflegt werden, da auch die Kissen weich und geschmeidig auf dem Pferderücken liegen sollen.
Mittlerweile gibt es einige Kombi Produkte auf dem Markt, welche das Leder reinigen und zugleich pflegen. Dies ist optimal, wenn du dein Equipment mal schnell reinigen möchtest. Allerdings solltest du dir trotzdem 3 – 4 mal im Jahr die Zeit nehmen, das Equipment komplett auseinanderzubauen und jedes einzelne Teil gründlich zu reinigen.
Hinweis zur Stiefelpflege :
Die zu verwendende Lederpflege sollte immer auf die individuellen Anforderungen der verschiedenen Lederarten abgestimmt werden. Beachte bitte, dass du niemals Sattelfett für deine Stiefel verwendest. Das Stiefelleder ist in der Regel ungeölt und kann nach der Pflege mit Sattelfett porös werden. Schaue hier am besten nach einem geeigneten Lederbalsam. Dieser bietet dem Stiefelleder alles was es braucht. Bei Reitstiefeln mit solch besonderen Hafteigenschaften empfehlen wir das Leder mit rückfettender Lederpflege zu behandeln, welches die natürlichen Hafteigenschaften erhält. Bis auf die Schaftinnenseite kann ein Stiefel einfach mit Schuhcreme behandelt werden. Verwende bitte auch kein Lederöl für Reitstiefel, da dies die Struktur des Naturmaterials weich macht und die Stiefel so ihre Passform verlieren können. Achte darauf, dass auch in manchem Lederbalsam Öl enthalten sein kann, welches bei hellen Stiefeln zu Verfärbungen führen kann.