Gebisse wirken überwiegend auf Zunge, Maulwinkel und Kinnlade. Schlussendlich sollte man bei der Wahl des Gebisses auf den tatsächlichen Ausbildungsstand, die gewünschte Wirkung, die Anatomie und auch die Vorlieben des Pferdes beachten. Der Reiter hat hier die Qual der Wahl, denn der Markt bietet derzeit unzählige Varianten mit den unterschiedlichsten Materialien. Neben den Bedürfnissen des Pferdes, entscheidet die Erfahrung des Reiters über das Gebiss. Viele Gebisse sind in ihrer Signalwirkung deutlicher, so dass eine falsche Verwendung, oder sogar bereits eine falsche Verschnallung beim Pferd zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Ein geübter Reiter mit einem ausgeglichenen Sitz und einer ruhigen Hand kann die nötigen Signale feiner geben als ein unerfahrener Reiter. Ein Gebiss wirkt nur so stark, wie die Reiterhand die sie bedient. Daher haben wir im Folgenden nur die Gebisse beschrieben, welche klassisch im täglichen Training und in der Freizeitreiterei zu finden sein sollten.
Bist du dir bei der Auswahl des Gebisses unsicher, kannst du dich jederzeit an unseren Kundenservice wenden. Ob per Mail, telefonisch oder vor Ort, unsere geschulten Mitarbeiter stehen gern beratend zur Seite.
Einfach & doppelt gebrochen
Einfach gebrochene Gebisse sind in der Reiterwelt ein häufiger Standard. Das mittig liegende Gelenkstück sorgt dafür, dass wenig Druck auf der Zungenmitte lastet. Nimmt man den Zügel an, so hebt sich der Mittelteil des Mundstücks an und der Druck auf die Laden und den seitlichen Zungenbereich wird erhöht.
Ein doppelt gebrochenes Mundstück ist mittig mit 2 Gelenken ausgestattet. Daher schmiegt es sich bei der Zügelaufnahme gleichmäßig an die Zunge an. Durch die Gelenke liegt es locker und passt sich besser der Anatomie des Pferdemauls an. Das Gebiss wirkt direkter auf der Zunge und übt dabei gleichermaßen Druck auf die Laden und die Maulwinkel des Pferdes aus. Damit verteilt sich der Druck gleichmäßiger als bei einem einfach gebrochenen Gebiss.
Die im Folgenden erläuterten klassischen Gebisse sind alle jeweils in einer einfachen und doppelt gebrochenen Ausführung erhältlich.
Eine Wassertrense ist ein Gebiss, welches sich durch seine durchlaufenden Ringe auszeichnet. Dadurch können unruhige Hände und eine unkonstante Zügelverbindung ein bisschen ausgeglichen werden.
Bei einem Olivenkopfgebiss geht das Mundstück direkt in ein festliegendes olivenförmiges Seitenteil über. Durch die festen Ringe wird dem Pferd eine seitliche Führung ermöglicht. Zudem liegt es deutlich ruhiger im Pferdemaul. Ein Olivenkopfgebiss sollten in etwa 0,5 bis 1 cm kleiner gewählt werden als eine Ringtrense, damit die Seitenteile locker am Pferdemaul anliegen.
Die Schenkeltrense, oder auch Knebeltrense genannt, zeichnet sich durch die seitlichen Stangen aus. Diese geben eine richtungsführende Wirkung und liegen ruhiger im Maul als eine herkömmliche Wassertrense. Durch die besondere Formgebung hindert es das Gebiss vor dem durchziehen durch das Pferdemaul, ohne dabei die Maulwinkel einzuklemmen.
Ein D-Ring Gebiss ist von der Wirkungsweise einem Olivenkopfgebiss ähnlich. Das Gebiss liegt ruhig im Maul und die festen D-förmigen Ringe bieten eine gute seitliche Begrenzung. Durch die festen Ringe wirken die Hilfen direkter und unverfälscht im Pferdemaul, so dass eine präzise Hilfengebung möglich wird.